Entzündungen im Körper können auf verschiedene Erkrankungen hindeuten – das reicht von Allergien über rheumatische Krankheitsbilder bis hin zu Magen-, Darm- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Entzündungen im Körper können auf verschiedene Erkrankungen hindeuten – das reicht von Allergien über rheumatische Krankheitsbilder bis hin zu Magen-, Darm- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Um diese Entzündungen frühzeitig zu erkennen, setzt die Medizin auf spezielle Blutwerte. Der wichtigste davon ist das C-reaktive Protein (CRP), aber es gibt auch noch andere Entzündungsmarker.
Das C-reaktive Protein (CRP) ist ein Eiweißstoff, den die Leber bei Entzündungen vermehrt ins Blut abgibt. CRP gehört zu den sogenannten Akute-Phase-Proteinen und steigt bei Entzündungen schon innerhalb weniger Stunden stark an. Aufgrund dieser raschen Messbarkeit eignet sich dieser Marker hervorragend dafür, akute Entzündungen im Körper schnell und verlässlich nachzuweisen.
Dieses Protein ist, wenn man so will, ein zuverlässiger Alarm-Botenstoff, der in kürzester Zeit anzeigt, dass etwas nicht stimmt. Wo im Körper und wodurch dieser Alarm ausgelöst wurde, verrät der CRP-Wert allein hingegen nicht. Deshalb sind die möglichen Ursachen entsprechend breit gestreut. Von Infektionen (vor allem bakteriellen), rheumatischen Krankheiten oder chronisch entzündlichen Darmerkrankungen bis hin zu Krebs reicht die Palette der potenziellen Auslöser für einen erhöhten CRP-Wert. Aber auch Verletzungen oder Operationen können eine Abweichung vom Normwert (5 mg/Liter Blut) bewirken.
CRP-Werte und ihre Bedeutung
Erste Indizien dafür, welcher Art die Gesundheitsbedrohung durch Entzündungsherde ist, liefert hingegen die Höhe des CRP-Werts. 5-50 mg/l deuten auf eine leichtere Erkrankung wie akute Infektionen hin, 50-100 mg/l auf eine mittelschwere Erkrankung, bei Werten von mehr als 100 mg/l liegen mit hoher Wahrscheinlichkeit schwere Erkrankungen wie zum Beispiel bedrohliche bakterielle Infektionen oder Sepsis vor.
Um den CRP-Wert zu messen, ist eine Blutabnahme nötig. Das Blut wird in der Regel im Labor analysiert, etliche Arztpraxen können den Test aber auch direkt vor Ort durchführen, wodurch ein Ergebnis innerhalb weniger Minuten vorliegt. Eine spezielle Vorbereitung auf diesen Test ist nicht nötig, jedoch können bestimmte Faktoren wie Rauchen, Übergewicht oder die Einnahme der Antibabypille den CRP-Wert leicht erhöhen.
Selbsttests als Kontrollmöglichkeit
Obwohl der CRP-Test normalerweise von medizinischem Fachpersonal durchgeführt wird, gibt es auch Möglichkeiten für Selbsttests, und zwar die immunochromatographischen Schnelltests, die für den Heimgebrauch entwickelt wurden. Dabei entnimmt man mit einer sterilen Lanzette eine kleine Blutprobe (10-20 ml) aus der Fingerbeere, vermischt diese in der Testkassette mit einer Pufferlösung, und nach fünf bis zehn Minuten lässt sich ein Ergebnis ablesen. Diese Selbsttests sind gut geeignet für eine grobe Orientierung, aber nicht so präzise wie ein laborbasierter Test. Ein Arztbesuch ist ratsam, wenn mindestens einer dieser Faktoren zutrifft:
Bei anhaltend erhöhten CRP-Werten (>5 mg/l), besonders dann, wenn der Wert 50 mg/l übersteigt.
Wenn zusätzlich zum erhöhten Wert Symptome wie Fieber, Schmerzen oder andere Anzeichen einer Infektion oder Entzündung auftreten.
Bei chronischen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Wenn der Selbsttest wiederholt positive Ergebnisse zeigt.
Bei Unsicherheit, wie die Selbsttest-Ergebnisse zu interpretieren sind.
Denn wie bereits erwähnt, weist der CRP-Wert nur auf entzündliche Prozesse im Körper hin, liefert aber keine Diagnose. Das gilt auch für die anderen wichtigen Entzündungsmarker, die wohl Hinweise geben, aber für einen letztgültigen Befund allein nicht ausreichen:
Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG): Dieser Wert steigt bei Entzündungen ebenfalls an, allerdings nicht so schnell wie CRP. Und der BSG-Wert bleibt länger erhöht, auch dann, wenn die Entzündung bereits abklingt.
Leukozyten: Eine erhöhte Anzahl weißer Blutkörperchen kann auf eine Infektion hindeuten. Allerdings steigt dieser Wert auch bei Stress oder großer körperlicher Anstrengung.
Procalcitonin: Dieser Wert steigt vor allem bei bakteriellen Infektionen an und kann dadurch helfen, diese von viralen Infektionen zu unterscheiden.
Zusammenfassung:
Der CRP-Wert ist ein wichtiger Indikator für Entzündungen im Körper. Er steigt schnell an und fällt ebenso rasch wieder ab. Daher eignet er sich gut, um akute Entzündungen zu erkennen und den Verlauf zu überwachen. Für eine solide Diagnose reicht der CRP-Wert allein allerdings nicht aus. Dafür werden von Ärztinnen und Ärzten zusätzliche Untersuchungen durchgeführt und weitere Blutwerte herangezogen. Regelmäßige Kontrollen des CRP-Werts können jedenfalls helfen, Entzündungen frühzeitig zu erkennen. Besonders sinnvoll ist dies bei chronischen Erkrankungen oder einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Im Selbsttest festgestellte Erhöhungen des CRP-Wertes sollte man mit Ärztin oder Arzt besprechen.
Quellen:
Laborwerte – C-reaktives Protein (CRP), Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin e.V. (DGKL). Entzündungsmarker,Robert-Koch-Institut (RKI). C-reaktives Protein (CRP), Gesundheit.gv.at., 1.12.2020.